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Das Kamindach

Wer mit aufmerksamen Auge unterwegs ist, wird bemerken, dass einige Kamine hierzulande mit einer Abdeckung versehen sind. Solch ein sogenanntes Kamindach gibt es heutzutage in unterschiedlichen Ausführungen.

Man könnte meinen, es handelt sich dabei um ein gestalterisches Element, um den Kamin und das Bauwerk zu verschönern. Obwohl auch das mit einem Kamindach möglich ist, hat diese Konstruktion vor allem den Zweck, eine dauerhafte Maßnahme gegen Feuchtigkeit zu sein. Tatsächlich kamen Kamindächer in der Vergangenheit eher selten vor. Trotzdem sind viele Kamine sehr alt geworden, ohne durch eine durchdringende Feuchtigkeit zu versotten.

Auch werden Kamindächer von den österreichischen Landesinnungen der Rauchfangkehrer nicht zwingend empfohlen. Vergleicht man Österreich mit anderen Ländern, wird man außerdem feststellen, dass Kamindächer nicht überall eingesetzt werden. Hersteller von Kamindächer sind jedoch der Ansicht, dass man die Lebensdauer von Kaminen um einiges verlängern kann und dass Kamine ohne Dach früher oder später komplett erneuert werden müssen.

Denn der Kamin ist von allen Gebäudeteilen am stärksten Witterungseinflüssen ausgesetzt. Ob ein Kamindach erforderlich ist, hängt von mehreren Faktoren, wie Material, Zugverhältnisse des Kamins, Witterungsverhältnisse und Gebäudestandort, ab. Deshalb stellt sich letztendlich die Frage, wie notwendig ein Kamindach wirklich ist.

Was genau ist eigentlich ein Kamindach?


Ein Kamindach, geplant und angefertig von Ihrem Spengler in der Steiermark, ist ein Aufbau, der über den Kamin angebracht wird. Es dient dazu, den Kamin vor ungünstigen Fallwinden und Feuchtigkeit zu schützen. Kamindächer haben vor allem die wichtige Aufgabe, als vollständiger Regenschutz zu dienen.

Sind ungünstige Windverhältnisse gegeben, kann ein Kamindach die Zugleistung des Kamins verbessern. Je besser und stärker das Material eines Kamindachs ist, desto stärker ist die Schutzfunktion der Konstruktion. Wer sich im Handel auf die Suche nach einem Kamindach macht, wird Produkte aus verschiedenen Materialien angeboten bekommen. Weit verbreitet sind Kamindächer aus Kupfer und Edelstahl, da diese Materialien robust und langlebig sind.

Wer beispielsweise einen Edelstahl-Kamin besitzt, findet mit einem Kamindach aus Edelstahl die perfekte Kombination. Kamindächer können außerdem aus Keramik, Beton oder Ziegelsteinen hergestellt sein. Zusätzlich können weitere Kaminverkleidungen zum Einsatz kommen, welche den umfassenden Kaminschutz gewährleisten. 

Welche Arten von Kamindächern gibt es?


Kamindächer gibt es nicht nur in vielen verschiedenen Materialien und Materialkombinationen. Auch in ihrer Form und der Funktionalität hat man beim Kauf eine Auswahl. Diese besteht aus den folgenden Kamindacharten:

Meidinger Scheibe:
Die älteste Form des Kamindachs ist die sogenannte "Meidinger Scheibe", die vom deutschen Physiker Heinrich Meidinger entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine simple Scheibe aus brennfestem Material, die auf den Kamin befestigt wird. Früher wurden als Materialien für die Meidinger Scheibe vorwiegend Faserzement oder Basalt gewählt. Heute wird diese einfache Form des Kamindachs aus Edelstahl gefertigt. Trotz der einfachen Konstruktion bietet die Meidinger Scheibe einen guten Schutz vor Regen und Wind. Somit erfüllt diese Art des Kamindaches alle wichtigen funktionalen Anforderungen.

Regenhut:
kamindach regenhutDer klassische RegenhutEine weitere Form des Kamindaches ist der Regenhut, der ein Eindringen von Nässe in den Kamin verhindert. Der Regenhut beeinflusst allerdings die Zugverhältnisse des Kamins nur wenig.

Regenhüte bestehen aus einem zugespitzten Dach und manchmal auch nur aus einer Scheibe, die mittels Stützen montiert wird. Modernere Varianten sind Konstruktionen aus Lamellen, die dafür sorgen, dass der Kamin auch vor seitlich einfallendem Regen geschützt bleibt. Regenhüte haben in der Regel eine runde Form. Sie lassen sich aber auch auf viereckige Kamine anbringen.

Windhaube:
Windhauben erfüllen nicht nur die Funktion des Wind- und Wetterschutzes, sondern sorgen auch für einen verbesserten Rauchabzug des Kamins. Mit solch einem Kamindach wird die Effizienz der Heizung verbessert.

Im Handel zu finden ist die Windhaube oftmals unter dem Namen Napoleon-Haube, da sie an den Zweispitzhut Napoleons erinnert.

Düsenaufsatz:
Anstatt klassischer Kamindächer werden bei Edelstahlkaminen Düsenaufsätze aus Edelstahl verwendet, die eine zuverlässige Zugverstärkung im Kamin unterstützen.

Wie werden Kamindächer montiert?


Wer ein Kamindach am eigenen Hauskamin anbringen möchte, muss nicht unbedingt einen Handwerker dafür engagieren. Denn die Montage ist überaus einfach. Mit etwas handwerklichem Geschick kann man sein Kamindach durchaus selbst montieren. Der Arbeitsbereich am Dach sollte allerdings gut gesichert sein.

Beim Kauf eines Kamindachs erhält man in der Regel eine Montageanleitung und die passenden Halterungselemente mit dazu. Düsenaufsätze werden oft nur auf die Kaminöffnung der Edelstahlkamine gesteckt. Wichtig für die Montage ist die Auswahl eines Kamindachs in der richtigen Größe. Die Regen- und Windhaube sollte rund fünf bis zehn Zentimeter größer sein, als der Kamin.

Zudem ist oftmals die Einhaltung eines Mindestabstandes zur Kaminöffnung laut Montageanleitung zu beachten. Nur bei Sonderanfertigungen und Sondergrößen sollte man für die Montage einen Fachmann hinzuziehen, da ein Umtausch normalerweise ausgeschlossen ist.

Welche Faktoren sprechen für die Montage eines Kamindachs?


Wie bereits erwähnt, hängt die Entscheidung, ob ein Kamindach notwendig ist oder nicht, von unterschiedlichen Faktoren ab. Es spricht nichts dagegen, ein Kamindach aus optischen Gründen anzubringen. Denn es bringt wirklich keine Nachteile.

Für die Kamindach-Montage sprechen allerdings diese 5 Faktoren:

1. Für einen funktionstüchtigen und regelmäßig in Betrieb befindlichen Kamin hat es keine negativen Auswirkungen, wenn Nässe auf den Kamin einwirkt. Denn aufgrund der heißen Rauchgase wird die Bausubstanz automatisch getrocknet. Nur wenn die Abgastemperaturen moderner Heizanlagen so niedrig sind, dass sie für eine Kamintrocknung nicht ausreichen, sollte ein Kamindach montiert werden, um eine Versottung zu verhindern.

Bei einer Versottung entstehen braune Flecken an der Kaminaußenseite. Gleichzeitig entwickelt sich ein unangenehmer Chemiegeruch, da sich im Inneren des Kamins schweflige Säuren bilden. Mit der Zeit wird dadurch das Mauerwerk angegriffen, was vor allem ältere Bauwerke betrifft, die mit einer modernen Heizungsanlage ausgestattet werden. Wer ein altes Haus sanieren lässt und es mit einer modernen Heizung ausstattet, sollte deshalb ein Kamindach, insbesondere in Form einer Regenhaube, montieren. Denn diese Art des Kamindachs verhindert das Eindringen von Regenwasser in den Kamin und verbessert auch gleich den Zug des Kamins.

2. Wer seinen Kamin mit Holz oder Kohle befeuert, muss damit rechnen, dass sich Ruß im Kamin absetzt. Auch wenn der Kamin regelmäßig gereinigt wird, bleiben Rußrückstände übrig, die für einen Funkenflug sorgen können. Weitere Gründe für einen Funkenflug sind zu kleine oder zu große Kaminschächte sowie versteckte Baumängel. Aus Funkenflügen können Brände entstehen. Mithilfe eines Kamindachs wird Funkenflug gestoppt und das Brandrisiko minimiert.

3. Schlechte Zugverhältnisse im Kamin minimieren nicht nur die Heizeffizienz. Sie können auch zu Feuchtigkeitsniederschlägen führen. Mittels Kamindach kann man den Zug des Kamins und somit die Heizleistung verbessern sowie Folgeschäden aufgrund von Feuchtigkeit verhindern.

4. Der Standort sowie klimatische Verhältnisse sind ebenfalls Faktoren, die einen Einfluss auf die Entscheidung, ob ein Kamindach notwendig ist oder nicht, haben. Denn steht ein Gebäude in einem Gebiet, in dem viele Niederschläge oder Fallwinde vorkommen, wie in der Nähe größerer Bauwerke oder in bergigem Gebiet, ist ein Kamindach jedenfalls empfehlenswert. Fallwinde können den Abzug der Rauchgase verhindern. Bei starken Niederschlägen kann Regenwasser in das Gebäude eindringende und Wasserschäden am gesamten Bauwerk verursachen. Kamindächer sorgen für einen zuverlässigen Wind- und Regenschutz und sind auf lange Sicht unverzichtbar für Häuser in solchen Regionen.

5. Um Vögel daran zu hindern, ihre Nester auf dem Kamin zu bauen, sind Kamindächer ebenfalls dazu bestens geeignet. Ganz besonders in Regionen, in denen sich Zugvögel, wie Störche, gerne niederlassen, können die Nester unangenehme Folgen haben. Denn Storchennester darf man aus vogelschutzrechtlichen Gründen nicht eigenmächtig entfernen. Wer ein Kamindach bereits installiert hat, ermöglicht den Vögeln erst gar nicht, einen Brutplatz auf dem Kamin zu errichten.

Lassen Sie sich am besten ausführlich von Ihrem Rauchfangkehrer Dachdecker oder Spengler beraten.

Was für und was gegen ein Kamindach spricht


Eigentlich gibt es keine Nachteile, wenn man ein Kamindach errichtet. Es ist zwar nicht immer zwingend erforderlich. Jedoch bietet es viele Vorteile, insbesondere, wenn die genannten Faktoren dafür sprechen. Ein Experte der jeweiligen Landesinnung für Rauchfangkehrer kann genau einschätzen, ob ein Kamindach notwendig ist oder nicht. Wer eine Haussanierung an älteren Bauwerken durchführt und im Zuge dessen eine neue Heizung einbaut, der sollte auf jeden Fall auch gleich ein Kamindach montieren.

Letztendlich kann man mit der Montage eines Kamindachs keinen Fehler machen, da so eine Konstruktion in jedem Fall das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und oftmals auch die Zugleistung des Kamins verbessert.

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