
Der Dachabschluss: die Traufe
Die Traufe - ein unspektakulärer, aber wichtiger Teil des Hauses
Was es bedeutet, vom Regen in die Traufe zu kommen, weiß jedes Kind. Aber welches Bauelement wird überhaupt als Traufe bezeichnet? Und was hat es mit Begriffen wie Traufhöhe und Traufpunkt auf sich, die sowohl in der Planungsphase als auch baurechtlich eine zentrale Rolle spielen?
Inhaltsverzeichnis
Was und wo befindet sich die Traufe?
Der Bereich der Dachtraufe oder Traufe beginnt dort, wo sich die Außenwand eines Hauses und das Dach treffen. Die eigentliche Traufe, auch Tropfkante genannt, läuft waagerecht am unteren Ende der schrägen Dachflächen entlang. Sie bildet die vordere Kante des Dachüberhangs. In der Regel ist an ihr (beziehungsweise am Traufblech, siehe unten) die Dachrinne befestigt.
Der Dachvorsprung ragt als Verlängerung des Daches über die Fassade
Die Dachtraufe im Zusammenspiel mit anderen Teilbereichen des Dachs
Als unterer Dachabschluss und Tropfkante erstreckte sich die Traufe über die gesamte Breite der Dachfläche. Ihr Gegenstück ist der First, der parallel zur Traufe das Dach nach oben abschließt.
Die seitlichen Kanten des Dachs bilden den Ortgang. Unter ihm setzt der Giebel die Fassade bis zur Dachspitze fort. Traufe und Giebel definieren die Position eines Gebäudes: Steht es mit der Traufe direkt an der oder parallel zur Straße, ist es "traufständig" gebaut. Von "giebelständig" spricht man, wenn der Ortgang nach vorne zeigt.
Traufe und Dachform
Bei einem Sattel-, Bogen- oder Tonnendach findet sich die Traufe an jeweils zwei Seiten des Hauses. Ein (Krüppel-)Walmdach hat vier Tropfkanten; ein Zelt- oder Pyramidendach- zum Beispiel als Turmspitze - schließen je nach Bauweise drei, vier oder mehr Dachtraufen nach unten ab.
Traufen können mehr oder weniger weit (aber auch gar nicht) über die Fassade hinaus ragen. An Flachdächern gibt es wegen der fehlenden Neigung keine Traufe im eigentlichen Sinne. In der Regel wird zumindest ein Traufblech montiert, um abfließendes Wasser in die Regenrinne zu leiten.
Begriffe rund um die Traufe
Sowohl im individuellen Bauplan wie auch in amtlichen Bauvorschriften rankt sich eine Reihe von Funktionen und rechtlichen Aspekten um die Traufe. Häufig kehren besonders folgende Bezeichnungen wieder:
- Traufhöhe
- Traufpunkt
- Traufüberhang
- Traufbrett
- Traufblech
Traufhöhe und Traufpunkt
Sowohl baurechtlich als auch praktisch gesehen, ist die Traufhöhe eins der wichtigsten Maß im Bauplan. Sie bezeichnet die Höhe des Traufpunkts, das heißt, den Abstand, den die Schnittlinie von Außenwand und Dachfläche eines Hauses zur ebenen Erde hat.
Der Bebauungsplan einer Gemeinde definiert die zugelassene Traufhöhe für Neubauten, aber auch für Aufstockungen mit Modifizierung oder Neuanlage des Dachs.
Die Dachtraufe beginnt dort, wo sich die Außenwand eines Hauses und das Dach treffen
Traufüberhang
Der Trauf- oder Dachüberhang, auch Dachüberstand oder Dachvorsprung genannt, ragt als Verlängerung des Dachs über die Fassade hinaus. Sinn des Traufüberhangs ist es, die Hauswände vor witterungsbedingten Schäden zu schützen. Fließt kontinuierlich Wasser vom Dach direkt über die Fassade ab, können sich beispielsweise Fäulnis und Schimmel bilden.
Traufbrett
Als Abschluss der Traufe an der Dachkante sichert das Traufbrett die sogenannte "Dampfbremse". Diese dünne Folie oder Pappe verhindert, dass Regenwasser, Schnee oder Schmutz von den Dachziegeln in die Dämmung gelangen.
Traufblech
An der unteren Kante des Dachs über dem Traufbrett befestigt, schützt auch das Traufblech die Dachunterkonstruktion vor Feuchtigkeit: Es sorgt dafür, dass Regen- und Schmelzwasser in die Dachrinne oder aber frei in Richtung Boden abfließen.
Traufe und Witterung
Regengüsse oder die Schneeschmelze befördern in Windeseile Hundert Liter Wasser übers Dach. Eine gezielte Wasserableitung, meistens in Form einer Dachrinne, ist überall dort erforderlich, wo Wasser nicht einfach über die Traufe nach unten fallen soll - etwa auf Passanten, auf die Terrasse oder auf das Grundstück des Nachbarn.
Regelmäßig frei herabstürzendes Wasser kann zudem Wände und Erdreich durchnässen und einen feuchten Keller zur Folge haben.
Wasser lässt sich jedoch nur dann kontrolliert ableiten, wenn die Dachrinne nicht verstopft ist. Alljährlich, nach dem herbstlichen Laubfall, sollten Sie Regenrinne und Fallrohr von Blättern und Zweigen befreien. Falls sich die Traufe in einer Höhe von mehr als fünf Metern über dem Boden befindet, verzichten Sie lieber aufs Klettern. Beauftragen Sie stattdessen einen Dachdecker aus der Steiermark damit, die Dachrinne zu reinigen.
Gefrierendes Schmelzwasser, das nicht abläuft, kann die Dachrinne beschädigen
Die beheizte Dachrinne
Ihr Profi fürs Dach ist auch dann der richtige Ansprechpartner, wenn die Dachrinne vor Vereisung geschützt werden soll. Fragen Sie ihren Dachdecker oder Spengler in der Steiermark.
Wir beraten Sie gerne zu dieser Thematik. Informieren Sie sich über die umfangreichen Möglichkeiten.
Gefrierendes Schmelzwasser, das nicht abläuft, kann die Dachrinne, die Traufe und andere Teile des Dachs und der Hauswand schwer beschädigen. Von Eiszapfen, die sich an der Regenrinne bilden, geht ernsthafte Verletzungsgefahr für Passanten aus. Eine Dachrinnenheizung beugt dem vor - und ist im Zweifelsfall die günstigere Lösung.
Ein wenig Schlaumeierei zum Schluss
Unser Wort "Traufe" kommt von "trouf", dem mittelalterlichen Begriff für "das Herabtropfen des Wassers vom Dach". So erklärt sich der Ursprung der eingangs zitierten Redewendung. Und haben Sie schon mal was vom "Traufrecht" gehört? Wenn Sie darüber verfügen, können Sie sich die Regenrinne sparen. Wer das Traufrecht hat, darf Wasser vom Dach abfließen lassen, wohin er will.