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Bild zeigt Dachdecker bei der Arbeit

Dachdecker - ein vielseitiger Beruf mit wahren Aufstiegschancen

Als Dachdecker zu arbeiten heißt viel mehr als Schindeln legen oder Schilfbündel verankern. Der Beruf umfasst ein breitgefächertes Tätigkeitsfeld und gehört zu den vielfältigsten Arbeiten beim Hausbau. Was Dachdecker in der Steiermark heute leisten und wie sie das Wissen für ihren Beruf erwerben bzw. vertiefen, erfahren Sie hier:

Es halten wie ein Dachdecker - vom Sinn und Bestand einer Redewendung

Wer kennt ihn nicht, den Ausspruch "Das kannst Du halten wie ein Dachdecker". Er rührt daher, dass die Genannten ihre Arbeit in großer Höhe verrichten. So hoch, dass ihnen kein Bauherr folgen mochte - und demnach auch nichts kontrollieren konnte.

Es wie ein Dachdecker zu halten hieß also, vollkommen autark zu werken und keine prüfenden Blicke fürchten zu müssen.

Heuer ist das anders. Nicht nur, weil die technischen Möglichkeiten fortgeschritten sind und Bauherren ihren Handwerkern mittlerweile gefahrlos folgen können - sondern auch, weil die Tätigkeiten des Dachdeckers strengen Auflagen unterliegen und ebenso streng überwacht werden.

Und diese Kontrolle beginnt schon lange bevor die Fachkräfte ihre Ausbildung beginnen, mit der sogenannten Tauglichkeitsprüfung.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Dachdecker

Interessenten sollten handwerklich begabt sein und eine gewisse Erfahrung im Umgang mit Werkzeug besitzen. Das allein reicht jedoch nicht, um zur Ausbildung zugelassen zu werden. Weitere unabdingbare Voraussetzungen für den Beruf sind:

  • ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen
  • eine sorgfältige, vorausschauende Arbeitsweise
  • Verantwortungsgefühl
  • Teamfähigkeit

Nicht zuletzt spielt auch die körperliche Konstitution eine entscheidende Rolle.

Da die meisten Tätigkeiten im Freien ausgeübt werden, müssen Dachdecker widerstandsfähig und unempfindlich sein. Sie dürfen keine Höhenangst haben und weder unter Kreislaufbeschwerden noch an motorischen Einschränkungen leiden.

Allerdings sind Dachdecker nicht zwingend unter freiem Himmel tätig. In vielen Betrieben ruht die Arbeit während der Wintermonate oder beschränkt sich auf den Indoor-Bereich. Hier übernehmen die Fachkräfte Werkstatt-Aufgaben, betätigen sich beim Innenausbau oder absolvieren Schulungen.

Kommt es jedoch zu Schäden in der Deckschicht oder an der Konstruktion eines Daches, müssen die Spezial-Handwerker auch bei schlechtem Wetter Einsätze leisten.

Konstuktion eines DachsInteressenten sollten handwerklich begabt sein

Die Lehre zum Dachdecker

Das dafür nötige Know-How eignen sich Dachdecker-Lehrlinge im dualen System an; d.h. sie besuchen abwechselnd eine Berufsschule und ihren Ausbildungsbetrieb. Über die Dauer von drei Jahren hinweg erhalten sie Unterricht in allen Schwerpunkt-Bereichen ihres Handwerks.

Für bestimmte Lerninhalte kann die Praxis ausgelagert werden - zum Beispiel, weil im Lehrbetrieb keine Reetdach-Technik vermittelbar ist.

Ebenso gut ist es möglich, die Ausbildung zu erweitern. Bei einigen Berufen liegt das nahe; bei anderen ergibt es sich quasi von selbst - denn Dachdecker arbeiten gewerkeübergreifend. Sie kooperieren häufig mit anderen Handwerkern oder übernehmen einen Teil von deren Tätigkeiten.

Die bekannteste Überschneidung besteht zum Spengler, dem Fachmann für Metallkonstruktionen am oder auf dem Dach.

Weitere Schnittstellen zu anderen Berufen ergeben sich beim Errichten des Dachstuhls, der Wärmedämmung oder dem Ausbau des Dachgeschosses. Hier führen Dachdecker Tätigkeiten aus, die an die Arbeit des Zimmerers oder des Trocken- bzw. Fensterbauers erinnern.

Eine parallele Ausbildung in verschiedenen Lehrberufen ist jedoch nur möglich, wenn sie alle in derselben Einrichtung angeboten werden.

Dann verlängert sich die Ausbildungszeit um 12 Monate und mündet in einem Abschluss als Dachdecker und Spengler, Dachdecker und Zimmerer usw.

Zimmerer nimmt MaßWeitere Schnittstellen zu anderen Berufen ergeben sich beim Errichten des Dachstuhls

Weiterbildungsmöglichkeiten als Dachdecker

Darauf aufbauende Weiterbildungsmöglichkeiten reichen von der Spezialisierung auf Hochbau oder Denkmalschutz bis zum Meisterkurs mit anschließender Meisterprüfung. Darüber hinaus können Dachdecker wie alle österreichischen Azubis ihre Matura nachholen, um Fachhochschulen besuchen zu können.

Hier steht ihnen die Ausbildung zum

  • Bautechniker
  • Baustellenleiter
  • Energie- und Gebäudetechniker
  • Energieberater oder sogar zum
  • Architekten

offen.

Dachdecker beim BauDachdecker dürfen keine Höhenangst haben

Die möglichen Aufgaben eines Dachdeckers

Doch auch ohne eine Weiterbildung haben Sie als Dachdecker genug zu tun. Das Traditions-Handwerk umfasst heuer deutlich mehr Aufgaben als früher.

Allein die klassische Tätigkeit des Dachdeckens ist durch die Auswahl an Materialien und variantenreiche Dachformen umfangreicher geworden.

Dazu kommen das Warten und Reparieren bereits gestalteter Dachflächen sowie die Vorbereitungsarbeiten für ein begrüntes Flachdach.

Alle bisher genannten Tätigkeiten können eine Mitarbeit am Dachstuhl einschließen und mit der Planung bzw. Kalkulation des Materialbedarfs einhergehen.

Weitere typische Dachdecker-Aufgaben sind

  • die Montage von Dachrinnen mit Ab- und Anschlüssen (Spengler-Arbeiten)
  • die Wartung und Reparatur von Schornsteinen
  • die Verkleidung von Wänden, sofern sie mit Steinen oder Schindeln erfolgt
  • die Abdichtung des Daches
  • die Zuarbeit für die Montage von Blitzschutzanlagen
  • die Installation von Dachfenstern und Schmutz- oder Schneefang-Gittern

Schließlich ist der Beruf trotz aller Tradition in der Moderne angekommen, sodass zeitgemäß arbeitende Dachdecker auch mit

  • dem Einsatz von Drohnen zu Begutachtungs- und Vermessungszwecken
  • dem Ein- bzw. Anbau von Solarpaneelen und Photovoltaik-Elementen

vertraut sein müssen.

Die Projekte finden an verschiedenen Einsatzorten und unter verschiedenen Bedingungen statt, sodass die Anforderungen an Dachdecker und Spengler in der Steiermark immer wieder wechseln.

Wir beraten Sie gerne zu weiteren Themen. Informieren Sie sich über die umfangreichen Möglichkeiten.
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